Transportschicht
Wir haben uns bisher mit der sogenannten Interschicht befasst, genauer: Mit dem Versenden, Weiterleiten und Empfangen von IP-Paketen, also solchen, die über das Internet Protocol weitergereicht werden. Ein IP-Paket sah wie folgt aus.
Damit haben wir den Kern des Internets erfasst, denn über die Router konnten IP-Pakete beliebig lange Strecken zurücklegen (z.B. Schönberg ↔ Sydney).
Reicht es aus, dass sich die Anwendungsschicht (Webbrowser und Webserver) nun auf diese Internetschicht verlassen? Nein; es gibt folgende Probleme.
Auf jedem Rechner laufen viele Apps (E-Mail-Programm, Webbrowser, ...) gleichzeitig. Woher weiß der Rechner, für welche Anwendung das Paket bestimmt ist (ist es Teil einer E-Mail, oder eine Chat-Nachricht etc.)
Wenn man z.B. per Whatsapp ein Video verschickt, dann sind dies zu viele Daten für ein einzelnes IP-Paket. Es müssen also mehrere Pakete losgeschickt werden, und das zerstückelte Video muss beim Empfänger wieder (in der richtigen Reihenfolge!) zusammengesetzt werden. Bei einem Live-Stream muss sowieso zerstückelt und direkt versandt werden, schließlich soll Bild und Ton „so live“ wie möglich ankommen!
Manchmal geht ein Paket verloren. Dies könnte bedeuten, dass nur die halbe E-Mail ankommt, was fatal wäre!
Wie bekommen wir diese Unzulänglichkeiten in den Griff? Das TCP-Protokoll (transmission control protocol) löst die Probleme. Zwischen Anwendungsschicht und Internetschicht gibt es die sogenannte Transportschicht, auf welcher unter anderem TCP zum Einsatz kommt.
Wie bei jeder Schicht lohnt es sich, den Bezug zu höheren Schichten und zu niedrigeren Schichten zu betrachten.